Der Versuch

„Der Versuch“ – der Espresso, der den Markt auf den Kopf stellt

„Der Versuch“ klingt nach Idealismus und Utopie – und ist genau das. Für diesen Espresso erhalten die Bäuer:innen mehr als irgendwo anders – sie kosten Dich trotzdem weniger.
Klingt unmöglich? Nur, wenn man Gier für Naturgesetz hält. Wir streichen die Profite, nicht die Qualität. Wir ersetzen die Konkurrenz durch Zusammenarbeit und Solidarität. Unser Espresso ist kein Produkt, sondern ein Statement: Gegen den Kapitalismus, für die Menschen.
Vielleicht ist das verrückt. Oder einfach vernünftig. Jedenfalls besser für Alle.

Mit Der Versuch stellen wir einen Espresso vor, der das scheinbar Unmögliche schafft:


Die Kaffeebäuer:innen verdienen anteilig mehr Geld als bei jedem anderen Händler, während Kund:innen weniger zahlen als für jeden vergleichbaren Spezialitätenkaffee.

Dieses Paradox wird möglich, weil wir in unserem Netzwerk aus Direct Trade Röstereien unsere Kräfte bündeln – nicht in Konkurrenz, sondern solidarisch. Statt gegeneinander zu arbeiten, teilen wir freie Kapazitäten, Produktionsmittel und Wissen. So entsteht ein wirtschaftliches Modell, das zeigt: Der Versuch ist damit nicht nur ein Espresso, sondern eine Einladung, Wirtschaft neu zu denken.

Kooperation kann gerechter und zugleich effizienter sein als Wettbewerb.

Unsere Partner:innen auf den Farmen sagen uns auf jeder unserer jährlichen Reisen immer wieder dasselbe: Kauft mehr von unserem guten Kaffee zu euren guten Preisen – nicht nur etwas mehr, sondern richtig viel. Mit ‘Der Versuch’ beginnen wir das umzusetzen.

Das Ziel ist klar: Den Anteil von Kaffee aus fairen, transparenten und solidarischen Handelsstrukturen deutlich zu erhöhen – und gleichzeitig zu beweisen, dass Qualität, Fairness und Preis kein Widerspruch sein müssen.

Was wir konkret tun:

Die Röstereien kaufen mehr Rohkaffee von ihren langjährigen Partner:innen – weiterhin zu hohen Garantiepreisen, die deutlich über Weltmarkt- und Fairtrade-Niveau liegen. Bei allen Kaffees für den „Versuch“ gilt wie bisher: 60 % zinsfreie Vorkasse bei Vertragsabschluss.

Die beteiligten Röstereien rösten diese Kaffees zusätzlich – außerhalb ihres Tagesgeschäfts – und nutzen dafür die Stärke unserer Netzwerke aus Direktimport-Röstereien die allesamt an eine andere Kaffeewelt glauben. Gemeinsam schaffen wir Effizienz, Qualität und Wirkung. Kooperation statt Konkurrenz.

Diesen Kaffee verkaufen die beteiligten Röstereien günstiger als ihre etablierten Marken.
Nicht, weil er weniger wert ist, sondern weil wir gemeinsam neue Kund:innen gewinnen wollen, ohne die bestehenden Marken zu kannibalisieren.

Der fairste Kaffee? Oder der mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis? Beides!

Kein anderer Spezialitätenkaffee gibt so viel Wert zurück an den Ursprung.
Unser RTO (Return To Origin) – also der Anteil des Verkaufspreises, der bei den Produzent:innen bleibt – liegt bei ca. 40 %. Zum Vergleich: In der Branche sind nur 18-22 % üblich.

Dazu zahlen wir garantierte Mindestpreise, die weit über Weltmarkt- und Fairtrade-Niveau liegen.
Transparent, verbindlich, langfristig.

Das Ergebnis:
Ein Kaffee, der gleichzeitig fairer und günstiger ist.
Mehr Wert für die Produzent:innen.
Mehr Qualität für euch.

Ehrlich. Fair. Unschlagbar im Verhältnis von Preis und Wirkung.

Gerechtigkeit in der Wertschöpfungskette und der „RTO“

Achtzig bis neunzig Prozent der Arbeit, die nötig ist, um Spezialitätenkaffee herzustellen, passieren dort, wo er wächst – in den Ursprungsländern. Doch von dem Preis, den hier üblicherweise bezahlt wird, kommen im Ursprung gerade einmal 20 % an.
Egal, welches Weltbild man hat – gerecht ist das nicht.

Wer also von Partnerschaft mit den Produzent:innen spricht, sollte genau hier ansetzen.
Unser Ziel ist einfach: das Verhältnis umkehren.

Dafür gibt es zwei Hebel:

  1. Die Bäuer:innen besser bezahlen.
  2. Den Kaffee für Konsument:innen günstiger machen.

Wir tun beides. Wir verdoppeln mit dem „Versuch“ den RTO von den in Deutschland durchschnittlichen 20 % auf 40 %.

Wir kaufen teurer ein – und verkaufen günstiger.
Weil Fairness kein Luxusgut sein darf.
Und weil echter Wandel erst beginnt, wenn alle gewinnen.

    Direkter Handel schafft die Grundlagen.
    Und Solidarität die Veränderung

    Alle unsere Röstereien beziehen ihre Kaffees ohne Zwischenhandel von den Produzent:innen. Alle Kaffees werden ohne Zwischenhandel direkt an die Konsument:innen verkauft. Bezahltes Marketing findet nicht statt.

    Dass wir Kaffee zu solch niedrigen Preisen anbieten können, hat allerdings weitere gute Gründe – und nichts mit Abstrichen bei Qualität oder Fairness zu tun.


    1. Mehr Kaffee, weniger Fixkosten.
    Wir rösten diesen Kaffee zusätzlich zu unserem normalen Sortiment. So können wir unsere bestehenden Strukturen effizienter nutzen – und die Fixkosten auf mehr Kilo Kaffee verteilen.
    2. Solidarische Kooperation statt Konkurrenz.
    Wir arbeiten eng mit befreundeten Röstereien aus unseren Netzwerken wie „Überlegen“ zusammen. Wir teilen Ressourcen, helfen uns mit Personal und nutzen freie Kapazitäten gemeinsam.
    3. Volle Container, keine Verschwendung.
    Unsere Transporte sind besser ausgelastet – keine halbleeren Container, keine unnötigen Kosten.
    4. Keine Extra-Reisen, keine Extra-Kosten.
    Wir besuchen unsere Handelspartner:innen sowieso regelmäßig – zusätzliche Reisen fallen also nicht an.
    5. Ein Kaffee, der sich selbst verkauft.

    Die Qualität überzeugt – ganz ohne Werbung oder Vertriebstricks.
    Wer ihn einmal trinkt, versteht, warum.

    Warum wir das tun

    Ganz einfach:
    Weil wir ein besserer Partner:in für unsere Produzent:innen sein wollen – und ihnen einen größeren Markt eröffnen möchten.

    Es geht uns nicht um Wachstum für uns, sondern um Wachstum für gerecht gehandelten Kaffee.
    Unsere Handelspartner:innen sagen uns bei jeder Reise das Gleiche:

    „Kauft mehr Kaffee von uns – zu diesen fairen Bedingungen.“

    Genau das tun wir.
    Denn jedes Kilo, das wir so vermarkten, ist ein Kilo weniger, das durch ausbeuterische Strukturen geht.

    Mehr Absatz für sie. Mehr fairer Kaffee für alle.

    Was ist gerecht? Was ist preiswert?

    Vorweg: alle Kaffees, die wir hier bei Überlegen anbieten, sind zu angemessenen Preise eingekauft. Alle Preise wurden ehrlich zwischen den Produzent:innen und Rösterei ausgehandelt. Viele Kaffees kommen in kleinen Mengen. Der Aufwand, sie zu importieren und auf dem Markt zu bringen ist dann immens. Und der Aufwand ist umso größer, wenn die Rösterei selbst auch klein ist und nicht (wie z.B. Quijote) 220 Tonnen pro Jahr röstet.

    Der kritische Punkt und eine Notwendigkeit für einen hohen RTO ist dementsprechend die Effizienz in allen Bereichen. Hier hoffen wir, mit unserem Experiment Anstöße zu geben. Insbesondere wünschen wir uns mehr konkrete Kooperationen in unserer Branche.

    Selbstverständlich gibt es auch außerhalb unseres Überlegen-Netzwerkes sehr empfehlenswerte Kaffee, die mit eine sehr guten Preis-Leistungsverhältnis punkten können. Insbesondere in den Bereichen des „solidarischen Handels“ oder des „Fairen Handels“. Auch hier hoffen wir, mit unserem „Versuch“ Impulse zu geben. Insbesondere zu mehr Transparenz bei den Einkaufspreisen ist hier noch Luft nach oben. Denn nur dann können wir nachvollziehen, wie gerecht der Kaffee gehandelt ist.